Irgendwann haben wir die Fahrten eingestellt“
Günther Klata, Waldbröl

 

Er ist Gründungsmitglied des Bürgerbusvereins Waldbröl. Als 2020 ein neuer Bus angeschafft werden sollte, engagierte er sich in der Beschaffungskommission und sorgte dafür, dass ein Bus gekauft wurde, der zu den Menschen passt, die ihn nutzen. Ansonsten ist er „nur“ als ehrenamtlicher Fahrer tätig, wie er selber von sich sagt.

Was das genau bedeutet? Dass er sich einmal im Monat ans Steuer setzt und die festgelegte Route im Gemeindegebiet von Waldbröl abfährt. Früh aufstehen muss er dafür, denn um 7.20 Uhr muss die erste Haltstelle bedient werden. Ende der Schicht: 15.30 Uhr. Wen er so alles fährt? „Hauptsächlich sind das ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind“, erzählt Günther Klata. Menschen aus den Dörfern, die nach Waldbröl fahren – zum Arzt oder zum Einkaufen. Vor allem donnerstags ist der Bürgerbus gefragt. Weil Markttag ist.

Es sind Menschen, die dankbar sind für die Mobilität, die Günther Klata und seine Kollegen ihnen ermöglichen. Aber eben auch Menschen, von denen viele in Zeiten der Corona-Pandemie zur Risikogruppe zählen. Und so nahm die Zahl der Fahrgäste mit dem ersten Lockdown im März deutlich ab. „Viele hatten einfach Angst und haben sich zurückgezogen“, erinnert sich der Ehrenamtliche. „Irgendwann haben wir die Fahrten eingestellt.“ Und das, obwohl der Verein den Bus extra nach den geltenden Hygieneregeln ausgestattet hatte: Plexiglaswand für den Fahrer, Desinfektionsmittel beim Einstieg, ausreichend Abstand zwischen den Fahrgästen.

Mit den Lockerungen starteten sie im August wieder – mit dem neuen Bus. Und ließen die Menschen bis Ende September sogar kostenlos mitfahren. Weil ein besonderes Jahr besondere Maßnahmen verdient. „Es war schön, die Stammgäste wiederzusehen“, erzählt Günther Klata. Doch der erneute Lockdown im Dezember bescherte dem Bürgerbus ein zweites Mal eine Zwangspause.

Schade findet der Waldbröler das. Weil er gerne den Bus fährt, gerne etwas für die Gemeinschaft tut. Außerdem schade: Der Austausch mit den anderen Fahrern blieb 2020 weitgehend auf der Strecke. „Normalerweise treffen wir uns einmal im Monat“, sagt er. „Das ist immer eine nette Runde.“

Weitere Informationen:

www.buergerbus-waldbroel.de